- 1222 - 1266. Striegau. Heinrich, Herzog von Schlesien, fasst dem Schulzen Heinrich von Jarischau die demselben von weiland des Herzogs Mutter (Anna) und mit Zustimmung seiner Brüder Bolesl., Konr. und Wladisl. auch von dem Aussteller selbst ertheilten Privilegien in eins zusammen mit Rücksicht auf dessen treue Dienste, die er sowohl für die Mutter als auch für den Herzog, namentlich bei der römischen Kurie geleistet, und ertheilt demselben das Gehölz (rubum) im Masse von 1/2 Hufe frei, ferner Freiheit für die 4 H. in J., die er von seinem eignen Gelde gekauft, bestättigt auch den zwischen dem frater Conr. de Totein und dem gedachten Heinrich abgeschlossenen Kaufvertrag über 1 1/2 Hufen und 2 Weingärten, welche der weiland herzogl. Kapellan Heinrich mit eigenem Gelde erworben hatte, doch soll der Schulz von diesen Hufen dem Herzoge dienen wie andere zinspflichtige Hufen in J. dies thun, derselbe erhielt auch eine Hufe mit einer Mühle darauf in Moraw (Muhrau). Von den 94 kleinen nach dem deutschen Rechte der Dörfer um Neumarkt ausgesetzten Hufen in Jerischaw (Jarischau bei Striegau) hat Heinrich von seinem Vater die 16 zur Scholtisei gehörigen geerbt und soll diese haben, licet tamnen modicum nostre deperiat facultati, mit Ausnahme von 4, die Joh. de Acumo inne hat. Heinrich soll auch den 3ten Pfennig vom Gericht haben. Von den übrigen Hufen überweist der Herzog 2 der Kirche, und die Kolonisten sollen von der Hufe jährlich als Zins 1 Vierdung Silber und als Zehnt 1 Malter Dreikorn (2 Scheffel Weizen, 4 Korn, 6 Hafer) entrichten und auch den Speicher für das Zehntgetreide auf dem Hofe des Abtes selbst bauen. Endlich darf Heinrich auch eine Mühle errichten, wenn das Meilenrecht der Stadt (Striegau) das zulässt. Z.: Graf Bernhard magnus, und Bernhard dessen Bruder, Graf Joh. von Würben und dessen Bruder Symon, dom. Eberhard und dessen Bruder Symon gallicus, Heynricus de Gir herzoglicher Prokurator, Arnold Vogt in Reichenbach, Hermann Vogt in Lebinsteyn, Mart. v. Czirlaw, Joh. Vogt in Strego (Striegau). P.-A. Repert. Heliae f. 259. Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 7, 1875; Regesten zur schlesischen Geschichte, Th. 2: Bis zum Jahre 1280. Herausgegeben von Colmar Grünhagen. |